"Jeder trauert anders"

25.02.2021

Wir haben sie fast alle schon erlebt: die Trauer. Wir haben um einen verstorbenen Menschen getrauert, um eine in die Brüche gegangene Beziehung, um eine vertane Chance. Manche von uns igeln sich ein, andere wenden sich nach außen; manche reden, andere schweigen; manche weinen, andere malen, schreiben, basteln: Es gibt viele Arten, Trauer zu bewältigen. Es ist nur wichtig, dass wir unsere Trauer angehen, so sehr dies auch schmerzen mag. Wir haben uns mit Alexandra Will-Waldenburger, systemische Therapeutin und Supervisorin in der Stiftungsfamilie, über Trauer und deren Bewältigung unterhalten.

„Man muss mit der Trauer, die unweigerlich auf Schicksalsschläge folgt, umgehen lernen“, sagt Alexandra Will-Waldenburger. Seit zwölf Jahren steht sie in der Stiftungsfamilie den Ratsuchenden zur Seite; zuvor hat sie u.a. acht Jahre ehrenamtlich für die Notfallseelsorge in Wiesbaden gearbeitet – eine Zeit, die sie sehr geprägt und ihr deutlich gemacht hat, wie wichtig auch unentgeltliches Engagement im sozialen Bereich ist.

„Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand trauert“, führt Alexandra Will-Waldenburger weiter aus. „Wenn der Partner stirbt, das Kind schwer erkrankt, man den Job verliert oder eine Trennung zu verarbeiten hat, dann gerät die Seele aus dem Gleichgewicht. Trauer ist nicht nur normale und wichtige Reaktion auf Schicksalsschläge: Die Verweigerung von Trauer, also diese nicht zuzulassen, führt oft in eine ausweglose Situation. Ich habe einmal erlebt, dass sich ein Mann umgebracht hat, weil er es nicht verwinden konnte, dass sich seine Frau nach 30 Jahren Ehe von ihm getrennt hatte. Leider hat er seine Trauer zu verdrängen versucht, anstatt sich ihr zu stellen. Ich werde nie vergessen, wie er zu mir gesagt hat: ‚Ich kann den Schmerz nicht mehr aushalten‘. Und das ist auch unglaublich schwer. Deshalb ist eine professionelle Beratung umso wichtiger: eine starke Persönlichkeit, die die Trauer der Betroffenen aushält. In meiner Arbeit begleite ich diese Menschen und biete ihnen Raum für ihre Gefühle.“

Jeder trauere anders, so Alexandra Will-Waldenburger, und das sei auch völlig in Ordnung: „Wie ich trauere, das ist eine ganz individuelle Sache, die mit den Selbstheilungskräften der Seele zu tun hat. Deshalb ist es auch von Mensch zu Mensch anders, ob sich jemand eher in Einzel- oder in Gruppengesprächen öffnet bzw. die Trauer alleine mit sich ausmacht. Wichtig ist nur, dass es passiert. In der Psychologie geht man von vier Phasen im Trauerprozess aus: Nicht-Wahrhaben-Wollen, Ängste und andere aufbrechende Emotionen – aus meiner Erfahrung heraus ist dies die schwierigste und langwierigste Phase –, innere Auseinandersetzung mit dem Verlust und schließlich eine neue Sinnfindung. Erst wenn man jede dieser Phasen durchlaufen hat, entwickelt sich eine positive Einstellung zur eigenen Zukunft. Dabei ist die Dauer des Prozesses ebenso individuell wie die Trauer selbst.“

Sie haben einen geliebten Menschen verloren oder betrauern einen großen Verlust? Sie sind einsam und wissen nicht, wie es weitergeht? Sie brauchen jemanden, der Ihnen die Schultern stärkt, oder einfach jemanden zum Reden? Die Sozialarbeiter und Therapeuten der Stiftungsfamilie helfen Ihnen weiter, hören Ihnen zu, begleiten Sie in Einzel- oder Gruppengesprächen – auch online – oder vermitteln an externe soziale Dienste weiter. Rufen Sie uns unter 0800 0600 0800 (Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr) an oder mailen Sie: sozialberatung@stiftungsfamilie.de

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23.02.2021
 

Aktion: Briefe gegen die Einsamkeit

In Corona-Zeiten fühlen sich manche Menschen sehr einsam – wir möchten dazu aufrufen, etwas dagegen zu tun! Fassen Sie sich ein Herz und schreiben Sie einen Brief an einen unbekannten Menschen. Wir leiten Ihren Brief weiter.  Hätte man normalerweise die Möglichkeit, sich bei einem Spieleabend, beim Seniorentreff oder bei Ausflügen auszutauschen, ist es momentan für ältere Menschen nicht einfach, in Kontakt mit anderen zu bleiben. Das lässt den einen oder anderen ziemlich einsam zurück. Wäre es da nicht schön, wenn man Seniorinnen und Senioren unterstützte, indem man ihnen einen Brief schreiben würde? Anderen und sich selbst eine Freude machen Das ist nämlich ganz einfach möglich: Schreiben Sie einen Brief – wählen Sie ein paar nette Worte, einen lieben Gruß oder erzählen Sie eine Geschichte. Denken Sie einfach daran: Was würde ich gerne lesen? So lässt sich der Kontakt auch zu einem, bis dahin unbekannten, Menschen knüpfen. Vielleicht entstehen dadurch ja sogar Brieffreundschaften oder der Kontakt bleibt länger bestehen und wird auch darüber hinaus gesucht. Eine ähnliche Weihnachtsaktion in der niedersächsischen Stadt Lüneburg hatte zu einem großen Echo geführt. Manche Briefschreiberin soll ihren Briefen sogar kleine Aquarelle beigelegt haben. Wie Sie sehen: Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Aber natürlich muss es nicht gleich ein selbst gemaltes Bild sein – ein lieber Gruß genügt bereits, um den ersten Schritt zu tun. Sie werden sehen, es macht auch selbst Spaß, einen solchen Brief zu verfassen – immer in der Gewissheit, dass man damit einem anderen Menschen eine Freude macht. Und so funktioniert's: Schreiben Sie einen Brief an eine/n Unbekannte/n – wir leiten ihn weiter! Kontakt:   Stiftungsfamilie BSW & EWH Servicezentrum  Bleicherufer 11  19053 Schwerin  Telefon: 0800 2651367 (gebührenfrei), Telefax: 0385 7788933  E-Mail: info@stiftungsfamilie.de

Menschen im Mittelpunkt

22.02.2021
 

Kuren für ein gutes Familienklima

Wechseldienst, hohe Verantwortung, körperliche und seelische Belastungen – die hohen Anforderungen im Bahndienst können die Gesundheit von Müttern und Vätern beeinträchtigen, was auch Auswirkungen auf die Kinder hat. Unsere Mutter-/Vater-Kind-Kuren wirken hier entgegen und stellen die wichtige Balance zwischen Körper und Geist wieder her. Die Krankenkassen genehmigen diese in der Regel dreiwöchigen Kuren. Die Mutter-/Vater-Kind-Kuren nach § 24 SGB V unterstützen Sie mit präventiven Maßnahmen, gesundheitlich vorzubeugen und Ihren Erziehungsaufgaben besser gewachsen zu sein. Sie finden im Haus Möwennest auf der Insel Usedom statt und richten sich besonders an Mütter und Väter, die durch die besonderen Anforderungen im Bahndienst erschöpft sind und deren gesundheitliche Konstitution angegriffen ist. Gruppen- und Einzelgespräche helfen bei der Bewältigung von Stress-, Erziehungs- und Partnerproblemen. Entspannungstherapien für Rücken und Kopf werden so vermittelt, dass sie nach Ablauf der Kur als Selbsthilfemaßnahme zu Hause und am Arbeitsplatz fortgeführt werden können. Ihre Kinder werden in altersgemäßen Gruppen montags bis freitags von staatlich anerkannten Erziehern betreut. Für Schulkinder wird in ausgewählten Kuren eine Hausaufgabenbegleitung angeboten. Jetzt eine Mutter-/Vater-Kind-Kur durchführen Auch während der Corona-Pandemie finden die Mutter-/Vater-Kind-Kuren in Haus Möwennest auf der Insel Usedom statt. Das Ziel ist es, dass sich Eltern und Kinder trotz der Pandemiebedingungen während der Kur in Haus Möwennest wohl fühlen, viele schöne Erlebnisse und Begegnungen haben, sich erholen und Kraft tanken. Dazu hat das Team des Haus Möwennest ein spezielles Hygienekonzept zum individuellen Gesundheitsschutz jedes Einzelnen ausgearbeitet. Die Aufnahmevoraussetzung zur Kur ist momentan ein negatives PCR-Testergebnis am Anreisetag und gegebenenfalls weitere Tests im Kurverlauf. Die AHA+L-Regeln gelten im gesamten Haus. Sogenannte Etagengruppen, die gleichzeitig Therapie- und Kinderbetreuungsgruppen sind, werden gebildet, um Kontakte bestmöglich nachvollziehen zu können. Draußen in der Natur haben Sie selbstverständlich die Möglichkeit, sich frei im Ort, an Strand und Meer sowie auf der ganzen Insel Usedom zu bewegen. An folgenden Terminen sind noch Plätze frei: Kur 4: 09.03. – 30.03.2021 – Frühlingserwachen Kur 9: 22.06. – 13.07.2021 – Sommerferien-Kur  Kur 12: 24.08. – 14.09.2021 – Sommerferien-Kur Kur 13: 14.09. – 05.10.2021 – Goldener Herbstbeginn Kur 14: 05.10. – 26.10.2021 – Herbstferien-Kur Kur 15: 26.10. – 16.11.2021 – Ruhe und Entspannung Kur 16: 16.11. – 07.12.2021 – Stressfreier Adventsbeginn Alle Termine und die Reservierungsanfrage finden Sie hier. Eventuelle Restplätze kündigen wir dort ebenfalls an.

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