Der singende Zugbegleiter

04.04.2022

„Mir macht es Spaß, Fahrgäste zum Lachen zu bringen“: Alexander Pojonie ist eine Frohnatur – und er liebt seinen Job. Als „megasympathischer“ Zugbegleiter schenkt er Reisenden gern ein Lächeln oder auch mal leckere Kekse, scherzt mit ihnen oder singt sogar für sie. Kein Wunder, dass der 37-jährige Nordrhein-Westfale schon mehrfach für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ nominiert worden ist: „Eine Zugfahrt von über vier Stunden im Fluge vergangen durch netteste Unterhaltung und Service!!!“, schreiben begeisterte Reisende über ihn. Auch wir drücken Alexander Pojonie in diesem Jahr die Daumen für die Preisverleihung, denn er ist wahrlich ein Eisenbahner mit Herz.

Wo sind Sie geboren und aufgewachsen?
Ich bin im Libanon in Bourj el-Barajneh, südlich der Hauptstadt Beirut, geboren. Aufgewachsen bin ich in Alsdorf bei Aachen.

Welche Ausbildung haben Sie?
Ich habe eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann abgeschlossen.

Wie und wann kamen Sie zur Deutschen Bahn?
Da mein Traumberuf als Flugbegleiter nicht in Erfüllung ging, bot mir eine Mitarbeiterin im Jobcenter den Einstieg bei der DB an, wo ich nun seit 15 Jahren beschäftigt bin.

Welche beruflichen Stationen haben Sie dort durchlaufen?
Ich war Bistrostuart sowie Stuart in der 1. Klasse. Zudem arbeitete ich als Betreuer bei Lufthansa Express Rail. Das ist ein Service für Flugreisende, die von vielen deutschen Bahnhöfen mit schnellen Zügen zum Flughafen Frankfurt am Main gebracht werden möchten.

Wie kann man sich einen typischen Arbeitstag bei Ihnen vorstellen?
Nach der Anmeldung in der Dienststelle mit vorgeschriebener Dienstkleidung bekomme ich aktualisierte Weisungen per Tablet. Danach folgt das Briefing mit dem Zugchef und dem Personal. Sobald die Dienstfahrt startet, kontrolliere ich die Fahrscheine und beantworte Fragen der Fahrgäste. Angekommen am Ziel, trete ich die Heimfahrt an oder übernachte eventuell im Hotel.

Was macht Ihnen am meisten Spaß bei Ihrer Arbeit?
Die Pünktlichkeit am Bahnhof und die humorvolle Unterhaltung der Fahrgäste, die Treffen mit neuen Kolleginnen und Kollegen und das Kennenlernen neuer Zielorte.

Können Sie uns eine humorvolle Begebenheit schildern?
Bei der Fahrkartenkontrolle wurde ich aufmerksam auf einen kleinen Jungen, der einen sehr traurigen Eindruck machte. Um ihn aufzuheitern, machte ich ihm den Vorschlag, mir bei der Fahrkartenkontrolle zu helfen. Ich zog ihm daraufhin meinen Blazer an, händigte ihm die Zange aus und gab ihm meine Kelle in die Hand. Nun beschlossen wir zur Gaudi der Fahrgäste, die Fahrkartenkontrolle gemeinsam durchzuführen.

Welche Erfindung hätten Sie gern gemacht?
Wegen meines Sauberkeitszwanges würde ich gern ein Gerät entwickeln, das in meiner Abwesenheit meine Wohnung staub frei hält.

Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?
Opernbesuche, Speisen in der gehobenen Gastronomie, geselliges Zusammensein und Karaokesingen.

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen – egal ob privat oder beruflich?
Sechs Richtige im Lotto, Gesundheit und den richtigen Lebenspartner.

Welche Begegnung mit einem Menschen, einer Landschaft, einem Gebäude oder einer Stadt hat Sie besonders beeindruckt?
Die Hauptstadt Berlin und das Ritz-Carlton-Hotel.

Mehr zum Wettbewerb: Allianz pro Schiene richtet den bundesweiten Wettbewerb "Eisenbahner mit Herz" aus. Damit soll all den Heldinnen und Helden der Schiene gedankt werden, die mit Einsatz, Leidenschaft und Freude an ihrem Beruf Reisende begeistert haben.

Eine Jury sichtet die vielversprechendsten Vorschläge und kürt schließlich Bundes- und Landessieger. Zusätzlich gibt es den „Social Media Hero“-Publikumspreis.

Bei einer Gala werden am 4. Mai im Kaiserbahnhof in Potsdam die Preisträgerinnen und Preisträger im Beisein verschiedener Bahnchefs-und chefinnen ausgezeichnet.

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28.02.2022
 

Unterstützung für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine

Auch wir in der Stiftungsfamilie sind tief betroffen von den erschütternden Bildern und Nachrichten, die uns in den letzten Tagen aus der Ukraine täglich neu erreichen: zerstörte Städte, ein unglaubliches Maß an Leid und Verzweiflung und hunderttausende Menschen auf der Flucht, darunter auch Kinder. Familien wurden auseinandergerissen. Viele dieser Menschen werden zu uns nach Deutschland kommen. Wir solidarisieren uns als Stiftungsfamilie in aller Deutlichkeit mit der Ukraine – wir werden den Menschen, die in dieser schrecklichen Zeit zu uns kommen, helfen, wo wir können und haben ein umfangreiches Hilfsprogramm ins Leben gerufen. Was genau tun wir? Organisatorische Unterstützung In unserem SUKI-Team haben wir ein großes Maß an Expertise bei der Unterstützung und Begleitung von Geflüchteten. Wir werden diese Kapazitäten zur Verfügung stellen, um bei allen organisatorischen und rechtlichen Fragen zu helfen und zu beraten. Diese und noch viele weitere Themen werden die Menschen beschäftigen, sobald sie da sind. Wir lassen sie damit nicht alleine. Das SUKI-Team wird von unseren Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, Therapeutinnen und Therapeuten in der Fläche unterstützt. Damit haben wir insgesamt über ein Dutzend Anlaufstellen in Deutschland, um eine möglichst hohe Erreichbarkeit sicherzustellen. Finanzielle Unterstützung Wir haben uns dazu entschlossen, aus den Mitteln der Stiftungsfamilie ein Sonderbudget von zunächst 300.000 Euro zur Verfügung zu stellen, um den ankommenden Menschen, die sich bei uns melden werden, auch finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Das wird insbesondere in den ersten Monaten für das Lebensnotwendigste unverzichtbar sein. Wohnraum und Unterkunft Das Erste, was diese Menschen dringend und sofort benötigen, ist wortwörtlich ein Dach über dem Kopf. Auch hier haben wir die Möglichkeit, als Stiftungsfamilie zu helfen: In vielen BSW-Hotels und -Ferienwohnungen werden wir in den kommenden Monaten einige Kontingente freihalten, um die Menschen dort temporär unterbringen zu können, bis eine definitive Lösung gefunden ist – insbesondere für Familien mit kleinen Kindern. Damit geben wir den Menschen nicht nur ein erstes Zuhause, sondern können ihnen in unseren Urlaubsregionen hoffentlich wieder auch ein klein wenig Freude und Zuversicht vermitteln. Sie möchten uns dabei unterstützen? Sehr gerne – wir sind für jede Hilfe dankbar. Wir alle werden in den nächsten Wochen und Monaten mit diesen Menschen in irgendeiner Form in Kontakt kommen – im Bekannten- und Freundeskreis, im beruflichen Umfeld, über Berichte in den Nachrichten oder auf andere Weise. Wir können als Stiftungsfamilie nur helfen, wenn bekannt ist, dass wir helfen. Also: Machen Sie es bitte überall bekannt. Melden Sie sich gerne bei uns, wenn Sie betroffene Menschen kennenlernen oder mit ihnen in Kontakt kommen werden. Geben Sie unsere Kontaktdaten weiter und verweisen Sie auf unsere Website: www.stiftungsfamilie.de. Wenn jemand dazu bereit ist, eine Zeit lang betroffene Menschen bei sich aufzunehmen und/oder Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung stellen möchte, dann geben Sie uns bitte Bescheid. Wir können dann vermittelnd tätig werden. Natürlich freuen wir uns auch ganz besonders, wenn Sie Stiftungsfamilienmitglied werden und die Betroffenen mit Ihrem Beitrag unterstützen. Einfach unter diesem Link schauen: www.stiftungsfamilie.de/mitmachen. Solidarität und Zusammenhalt sind in ganz Europa nun wichtiger denn je – wir werden als Familie auf jeden Fall unseren Beitrag leisten.

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23.02.2022
 

"Der Zusammenhalt unter den Bahnbeschäftigten ist großartig“

Auch sieben Monate nach der Hochwasserkatastrophe, die besonders Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hart getroffen hat, ist für viele Bahnerinnen und Bahner längst noch nicht wieder die Normalität eingekehrt – und das privat wie beruflich: Menschen sind gestorben, Häuser unbewohnbar, ganze Landstriche verwüstet und Bahnstrecken auf Jahre zerstört. Tief sitzt das Unglück, das von einer Sekunde zur anderen mitten in unser Leben einbrach. Wie geht es den Betroffenen heute? Wir haben nachgefragt und reden mit Tobias Schumacher über die Schreckensnacht am 14. Juli 2021, die er mit seiner Familie in Euskirchen erleben musste. Außerdem geben wir Ihnen einen Überblick über den Stand der Dinge, stellen Ihnen beispielhaft einige der Spendenaktionen vor und sprechen mit Siegfried Moog, der seit Monaten gemeinsam mit den Mitgliedern der eingerichteten Kommission die Anträge zur finanziellen Hilfe sichtet. Mehr über unsere Hilfe für Betroffene und die Spendenaktion erfahren sie hier. „Das ist wie ein ständiger Kloß im Hals“ „Es geht mittlerweile wieder ganz gut“, erzählt Tobias Schumacher. „Wir konnten ja immerhin in unserem Haus bleiben – wenn auch sehr eingeschränkt. Aber im Vergleich zu uns hat es andere viel stärker getroffen. Das tut mir so unendlich leid.“ Der Betriebsmanager bei der BVR Busverkehr Rheinland hatte im Dezember letzten Jahres stellvertretend den Ehrenpreis Flutkatastrophe des DB Awards erhalten und war zur virtuellen Verleihung aus dem Kinderzimmer seiner 3-jährigen Tochter zugeschaltet: Das Erdgeschoss seines Hauses war noch unbenutzbar, war es doch vollständig geflutet worden. „Die Heizung hat pünktlich zu Heiligabend wieder funktioniert, und ich bin den Jungs heute noch dankbar, dass sie Extraschichten eingelegt haben, um das möglich zu machen.“ „Dass es so schlimm wird …“ Der Schrecken sitzt dem Familienvater auch nach über einem halben Jahr noch deutlich spürbar im Nacken – wie soll es auch anders sein? Denn das Hochwasser kam vollkommen überraschend nach Euskirchen-Wißkirchen. „Ich weiß noch, dass ich früher von der Arbeit heimkam, weil es schon so stark regnete und die Feuerwehr gewarnt hatte“, erinnert er sich. „Unser Haus liegt ganz in der Nähe vom Veybach, einem Zufluss der Erft, und das Dorf ist von einem weiteren Bachlauf umgeben. Aber dass es dann so schlimm wird …“ Tobias Schumacher ist ein unaufgeregter und optimistischer Mann, der viel Ruhe ausstrahlt und den so schnell nichts umwirft. Gegen diese Katastrophe jedoch war auch er nicht gewappnet. „Dann trat der Bach über die Ufer“ „Es war am Abend des 14. Juli, als wir erst noch dem Nachbarn helfen wollten, dessen Grundstück ein bisschen tiefer als unseres liegt – zwecklos. Und dann bin ich heim und wir haben Handtücher und Decken vor Fenster und Türen gelegt. Im Nachhinein natürlich totaler Quatsch, aber wer kann denn mit so was rechnen? Gegen 19 Uhr trat der Bach über die Ufer und es gab einen Brückeneinbruch in unserer Nähe. Das Wasser schoss von drei Seiten mit irrem Druck auf uns zu. Wir haben noch wichtige Dokumente und ein paar Fotos und Erinnerungsstücke nach oben geräumt und dann sind wir einfach im 1. Stock geblieben. Gott sei Dank haben die Kinder schon geschlafen – neben unserer Tochter haben wir noch einen Sohn, dessen erster Geburtstag im August buchstäblich ins Wasser gefallen ist –, sodass sie nichts mitgekriegt haben, zumindest nichts von der Nacht. Aber unsere Tochter hat noch wochenlang davon geredet.“ „Wir waren abgeschnitten von der Welt“ Zu diesem Zeitpunkt wäre es bereits unmöglich gewesen, das Haus zu verlassen, berichtet der 35-Jährige weiter. „Die Fluten hatten eine solche Kraft, das hat mich wirklich erschüttert. Aber das Schlimmste für mich kam noch, auch wenn sich das vielleicht komisch anhört: Wir saßen oben im Kerzenlicht, kein Strom, kein Handyempfang, abgeschnitten von der Welt, und sahen draußen schemenhaft Gegenstände vorbeischwimmen. Alles war düster, das ganze Dorf nicht zu erkennen. Es war nur Dunkelheit und nichts um uns herum. Wissen Sie, unser Grundstück ist seit 1906 im Familienbesitz. Erst 2017 haben wir neu gebaut, ein Fertighaus mit Holzständerwerk. Und dann sitzen Sie im Dunkeln, trauen sich nicht nach unten, wissen nicht, ob das Haus hält, wissen nichts von den Nachbarn, den Freunden, die Sie schon ihr ganzes Leben lang kennen. Wir wollen hier nicht weg, aber ich weiß ehrlich nicht, was wir machen, wenn das noch mal passiert.“ „An Schlaf war nicht zu denken“ Gegen Mitternacht beschloss Tobias Schumacher schließlich, im Erdgeschoss nachzuschauen. Das Wasser schien nicht mehr zu steigen und ging dann auch gegen ein Uhr zurück. Dennoch, das Ausmaß der Zerstörung hätte nicht größer sein können. Verzweifelte Versuche, das Wasser nach draußen zu bugsieren, stellten die jungen Eltern schnell ein und versuchten stattdessen, ein wenig Schlaf zu finden. „Das hat natürlich nicht geklappt“, berichtet er weiter. „Meine Frau hat heute noch das Rauschen des Wassers vor dem Haus im Ohr, das da sonst nicht war ... Irgendwann sind wir dann aufgestanden und mit den Kindern erst mal in eine Ferienwohnung. Ich bin aber nach einigen Tagen wieder zurück, weil doch tatsächlich in die leeren Häuser eingebrochen wurde! Ich bin immer noch fassungslos darüber. Und dann begann das Begreifen, was uns und den anderen Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz passiert ist.“ „Ich bedanke mich aus tiefstem Herzen“ Über ein halbes Jahr nach der Katastrophe gehen die Schumachers langsam vom bloßen Funktionieren in die „normale“ Phase über: Das Erdgeschoss ist wieder benutzbar, die Fliesen sind gelegt, Mitte Januar kam endlich die Küche. Auch wenn Tobias Schumacher immer mal ins Schlafzimmer ausweichen muss, wenn er von zu Hause aus arbeitet (seiner Tochter will er das Kinderzimmer nicht mehr streitig machen), ist er dankbar: dankbar dafür, dass seiner Familie nicht noch Schlimmeres geschehen ist, wie so vielen anderen. „Ohne die Hilfe der Bahnerfamilie, meiner Kolleginnen und Kollegen und der Regionalleitung, die uns vor Ort ganz praktisch unterstützt und mich zudem für einige Zeit freigestellt haben, hätten wir das nie geschafft. Ich bedanke mich auch im Namen meiner Frau aus tiefstem Herzen dafür! Es ist schön, zu wissen, dass man nicht allein ist.“ „Wir stehen Ihnen bei“ „Der Zusammenhalt unter den Bahnerinnen und Bahnern ist großartig“, betont Siegfried Moog. „Auch ich bedanke mich herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern – nicht nur bei der Deutschen Bahn, sondern bei allen, die nicht eine Sekunde gezögert haben, in die eigene Tasche zu greifen. Ich freue mich ehrlich darüber, in einer Branche zu arbeiten, die von einer gehörigen Portion Anpackungswillen getragen wird. Wir können das Leid der betroffenen Menschen nicht von ihren Schultern nehmen, ihnen nicht die verlorenen Herzenserinnerungen zurückgeben, die Katastrophe nicht rückgängig machen. Aber wir können ihnen beistehen und zumindest materiell unterstützen. Wir erleben derzeit in der Kommission, dass viele Betroffene immer noch keinen Überblick über die gesamte Schadenshöhe haben. Melden Sie sich bitte dennoch bei uns! Wir zahlen auch Teilbeträge aus.“ „Wir betrachten die Lebensumstände“ Die Schäden lägen in der Regel in einer Spanne von einigen Tausend Euro bis hoch in die Zehntausende. Manche Bahnbeschäftigte hätten ihr ganzes Haus verloren, anderen sei bereits mit recht wenig Geld geholfen, wie Siegfried Moog ausführt: „Wir betrachten in der Kommission auch die Lebensumstände. Für Auszubildende etwa, die plötzlich einen Teil ihres Habs und Guts von einem schmalen Gehalt ersetzen müssen, zählt natürlich jeder Euro. Oder es ist ‚nur‘ ein vollgelaufener Keller mit gelagerten Gegenständen, also ist auch hier der finanzielle Schaden nicht allzu hoch. Meist sind dann allerdings wertvolle Erinnerungsstücke für immer verloren. Wir erfahren auch von Situationen, in denen das Büro des sich gerade selbstständig machenden Sohnes oder das Studierzimmer der Tochter, die aufgrund von Corona wieder nach Hause gezogen war, betroffen sind. Es gibt Familien, die lange mit einer instabilen Stromversorgung leben mussten und teilweise nur eine Steckdose für alle notwendigen Geräte des Alltags zur Verfügung hatten.“ „Die Schicksale berühren mich tief“ Manche habe es besonders hart getroffen, schildert Siegfried Moog: „Familien dürfen ihr einsturzgefährdetes Haus seit der Katastrophe nicht mehr betreten und dort auch nicht mehr neu bauen. Andere Familien haben monatelang getrennt voneinander gelebt, bis ein Tiny House bezugsfertig wurde und wenigstens Weihnachten wieder gemeinsam verbracht werden konnte. Einer weiteren Familie, deren Kind mehrfach schwerstbehindert ist, sind die lebenswichtigen Therapiegeräte­ buchstäblich weggeschwommen. Eine alleinerziehende Mutter war gerade erst in die neue Wohnung gezogen und hat dann von heute auf morgen alles verloren. Eine Frau hatte mit ihrem Vater das Elternhaus saniert, als er plötzlich starb – und dann kam die Flut und nahm ihr auch noch das Haus. Neben materiellen Verlusten erfahren wir von traumatisierten Kindern, die auch heute noch schreckliche Bilder im Kopf haben, von Frauen und Männern, die ängstlich und überfordert sind. Diese Schicksale berühren mich tief. Wir werden alles dafür tun, um diese Menschen zu unterstützen, finanziell über die zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Spendentopf und emotional über unsere psychosoziale Beratung unter der Sozialrufnummer 0800 0600 0800.“

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