Seit dem Herbst 2021 beschäftigt sich die Stiftungsfamilie intensiv mit der künftigen Ausrichtung der beiden Stiftungen BSW und EWH. Wer sind wir heute, wer wollen wir morgen sein – und vor allem: Wer sollten wir sein? Das sind die Fragestellungen, die uns dabei bewegen. Im Dezembermagazin hatten wir Sie umfangreich über die Schritte informiert, die wir gehen, um unsere Vision zu entwickeln und diese zu verwirklichen. Wir haben in diesem Prozess u. a. gemeinsam mit unseren Stakeholdern drei Kernidentitäten für die Stiftungsfamilie definiert: Wir helfen sozial benachteiligten Menschen, wir managen Not- und Krisensituationen und wir fördern und erhalten die Gesundheit.
Nach der Definition unserer Kernidentitäten haben wir uns Folgendes gefragt: Zahlt unser Produktportfolio auf diese ein? Haben wir die richtige Organisationsstruktur, um unsere Produkte zu vermarkten? Sind Marketing und Kommunikation passgenau auf sie eingestellt? Können wir das mit unseren derzeitigen Finanzierungsmodellen auch stemmen? Um unsere Erkenntnisse zu erweitern, haben wir – wie viele von Ihnen durch aktive Teilnahme wissen, vielen Dank dafür! – eine breit angelegte Mitgliederumfrage durchgeführt. Im Gespräch mit unserem Vorstandsvorsitzenden Siegfried Moog stellen wir Ihnen im Folgenden die detaillierten Ergebnisse aus der Befragung vor.
Wie viele Mitglieder haben sich beteiligt?
Wir haben alle unsere Newsletterabonnentinnen und -abonnenten mit unserer Umfrage erreicht, das sind über 50.000 Menschen. Um Ihrer Frage zuvorzukommen: Wir haben uns dazu entschlossen, diese Personengruppe zu befragen, weil uns deren datenschutzrechtliche Einwilligung vorliegt. Darüber hinaus wurde die Mitgliederbefragung über unser Ehrenamt breit gestreut und wir haben zudem über unseren Vertrieb zum Weiterleiten der Umfrage aufgerufen. Beteiligt haben sich 9.500 Menschen, also rund 20 Prozent. Bereinigt um Ungültigkeiten, etwa ein vorzeitiger Abbruch oder unvollständige Angaben, haben wir knapp 7.000 Stimmen auswerten können. Wir reden also in Summe von einer sehr hohen Beteiligung im Vergleich zu den üblichen Umfragewerten im Non-Profit-Bereich, wie uns die mit der Befragung betraute University of Reading versichert hat.
Und wer hat mitgemacht?
Wir haben selbstverständlich nur die für die Auswertung unbedingt notwendigen demografischen Daten abgefragt. Im Ergebnis haben mit 41 Prozent aktiv Mitarbeitende mitgemacht, danach folgen mit 33,8 Prozent Menschen im Ruhestand und mit 13,3 Prozent Angehörige der ersten oder zweiten Gruppe. Mit 28,2 Prozent lag die Beteiligung von Frauen etwas über den knapp 24 Prozent der bei der Deutschen Bahn beschäftigten Kolleginnen.
Wer hat die Befragung durchgeführt?
Wir haben uns mit der University of Reading eine externe Unterstützung mit hoher Expertise bei Umfragen im Stiftungsumfeld an Bord geholt, die die Mitgliederbefragung unter Erfüllung der Datenschutz-Grundverordnung und vollständig anonym durchgeführt hat. Das heißt, es können keinerlei Rückschlüsse auf Personen und deren Antworten gezogen werden. Die zugrunde liegende Software Qualtrics ist das gängigste Marktforschungstool. Die Befragung umfasste 18 Fragen und beruht auf der fünfstufigen Likert-Skala, einem der anerkanntesten Verfahren zur Messung persönlicher Einschätzungen. Wir konnten Christian Neusser dafür gewinnen, die Umfrage durchzuführen: Er ist derzeit Doktorand an der University of Reading im Bereich Leadership and Operational Behaviour und hat von 2017 bis 2020 bei der Deutschen Bahn gearbeitet. Mit seiner Kompetenz einerseits im Bahnbereich und andererseits in der Durchführung von Umfragen hat er diese Befragung individuell auf die Bedürfnisse der Stiftungsfamilie zugeschnitten.
Welche Ergebnisse sind besonders aussagekräftig?
Da gab es einige. Wir sind stolz darauf, dass wir sehr hohe Zufriedenheitswerte haben: So geben fast alle Beteiligten mit „Stimme voll zu“ an, die Stiftungsfamilie sei wertvoll, dicht gefolgt von der Aussage, sie sei hilfreich und gut geführt (s. Abb.). Ähnlich hoch sind die Ergebnisse bei den Angaben sozial, menschlich und solidarisch. Eine hohe Zustimmung haben wir auch bei den Angaben verlässlich, glaubhaft und verantwortungsvoll. Toll, dass unsere Mitglieder uns so positiv wahrnehmen und das Image der Stiftungsfamilie entsprechend hoch ist.
Gibt es einen Wert, der heraussticht?
Ja, den gibt es. Besonders freut uns die fast hundertprozentige Bestätigung, dass wir als wertvoll eingeschätzt werden: Das zahlt vollständig auf unsere drei Kernidentitäten ein, sozial benachteiligte Menschen zu unterstützen, Not- und Krisensituationen zu managen und die Gesundheit zu fördern. Ich denke, dass wir vieles richtig machen – durch die individuelle Hilfe z. B. für Familie Hager, die wir schon länger begleiten und über die wir in diesem Magazin berichten, durch die Hilfe etwa im Zusammenhang mit dem schrecklichen Erdbeben in der Türkei und in Syrien sowie durch unsere Sozialberatung, die Familienangebote und die Leistungen speziell für Berufstätige oder zur Integration, um nur einiges zu nennen. Hand in Hand mit der Deutschen Bahn können wir viel bewirken und das trauen uns die Bahnbeschäftigten auch zu.
Zusammengefasst bedeutet das also große Zufriedenheit?
Das dürfen wir wohl nicht ohne Stolz sagen: Rund 70 Prozent sind zufrieden mit uns und würden die Stiftungsfamilie weiterempfehlen – und dies über alle Geschlechter, Zugehörigkeits- und Altersgruppen hinweg. Das ist schon mehr als ordentlich.
Und wie sieht es mit dem Leistungsportfolio aus?
Dazu haben wir selbstverständlich auch gefragt, genauer: Welche Angebote kennen Sie derzeit und welche wünschen Sie sich? Rückschluss daraus ist: Die Leistungen, die die Befragten kennen, wünschen sie sich auch zukünftig – und zwar mit fast identischen Werten. Was heißt das? Die Leistungen im sozialen Bereich, also die Sozialberatung, die Unterstützung im Notfall und unsere Gesellschafts- und Familienangebote, sind mit insgesamt 38 Prozent am bekanntesten. Mit 17 Prozent folgt unser Reisebereich.
Gibt es Impulse, etwas zu ändern?
Wir sehen Tendenzen zum Ausbau des sozialen Bereichs, etwa in puncto Bildung und Ausbildung, in den Gesundheitsthemen und in der Unterstützung im Notfall. Das bestätigt unsere Einschätzung und den Weg, den wir bereits eingeschlagen haben, denn damit erhöhen wir den sozialen Wirkungsgrad signifikant. Außerdem war für uns interessant, dass der Bereich Kunst und Kultur nach Mehrheitsmeinung zukünftig nicht mehr so stark nachgefragt wird.
Wissen Sie auch, welche Leistungen in Anspruch genommen wurden?
Ja, das wissen wir. Vorab hatten wir auch danach gefragt, wie viele der Befragten überhaupt unsere Leistungen nutzen (s. Abb.): Das sind mit 74 Prozent nahezu drei Viertel. Ein Viertel hat bisher noch keine Angebote in Anspruch genommen und unterstützt die Stiftungsfamilie finanziell. Es freut uns sehr, dass sich so viele Menschen dafür verantwortlich fühlen, unsere Gemeinschaft zu stärken und für diejenigen da zu sein, denen es nicht so gut geht. 55 Prozent der Befragten nutzen vor allem unseren Reisebereich. Damit ist er ein wichtiger Teil der Stiftungsfamilie. Die Mitgliederbefragung hat uns wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Stiftungsfamilie gebracht. Insbesondere die in den freien Textfeldern beschriebenen Anregungen, Wünsche, Hinweise, die Kritik und das Lob nehmen wir in unserem Veränderungsprozess mit.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
Wir freuen uns für die zehn Gewinnerinnen und Gewinner unserer Auslosung im Zuge der Mitgliederumfrage: Sie haben einen Reisegutschein im Wert von 500 Euro gewonnen. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, war die Reaktion von Annette Blume. Und Justus Schiefer bedankt sich so: „Ich bin sprachlos und freue mich riesig. Vielen lieben Dank an die Glücksfee!“ Neben diesen beiden werden Jürgen Damme, Franz Josef Gillen, Wolfgang Heppner, Manfred Hösch, Anke Riesner, Werner Steinheuer, Michael Wenzel und Andreas Walter in den baldigen Genuss eines geschenkten Urlaubs in einem unserer Hotels oder einer Ferienwohnung kommen.