Eine Depression kann die Folge einer psychischen Belastung sein, die von den betroffenen Menschen allein nicht zu bewältigen ist. Die Symptome sind von Person zu Person individuell und schränken die Fähigkeit, den eigenen Alltag selbstständig zu bewältigen, mehr oder weniger stark ein. Unter dem Dach der Stiftungsfamilie bieten Selbsthilfegruppen eine Anlaufstelle, an der Teilnehmende Verständnis, Unterstützung und Zuversicht finden.
Von Lustlosigkeit bis Herzrasen
„Nimm dir mal einen Tag frei“, „Das wird schon wieder“ oder „Geh doch mal eine Runde spazieren“ gehören zu den Ratschlägen, die Erkrankte mitunter von Mitmenschen hören, wenn sie von sich berichten. Es sind gut gemeinte Sätze, die das Gefühl, unverstanden oder außen vor zu sein, aber eher noch verstärken – besonders, wenn Betroffene erstmals in einer depressiven Episode stecken. Denn Ängste, Antriebslosigkeit, körperliche Beschwerden oder die Erkenntnis, kaum noch Emotionen wahrzunehmen, stellen oft auch diejenigen vor ein Rätsel, um die es geht.
Besserung beginnt mit Klarheit
Gab es in der Biografie belastende Ereignisse, kürzlich oder auch vor vielen Jahren, lohnt es sich, nachzuforschen. Manchmal ist den betroffenen Menschen der Grund für eine bestimmte Belastung zunächst nicht bewusst. Wichtig: Depressive Episoden können auch körperliche Ursachen haben. Der Gang zum Hausarzt ist daher oft ein guter erster Schritt, um Klarheit über die eigene Situation zu erhalten und zu erfahren, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll sind und Zuversicht schenken können.
Hilfe in der Stiftungsfamilie
In der Stiftungsfamilie gibt es zum Thema psychosoziale Krisen Selbsthilfegruppen in Hannover, München und Nürnberg. Michael Spranger ist eine der Ansprechpersonen für die Gruppe in Hannover. Im November dieses Jahres besteht sie seit zwölf Jahren. Aus Erfahrung kennt er die Schwierigkeiten, den ersten Schritt zu machen: „Eines der häufigen Symptome einer Depression ist, dass es enorm schwerfällt, Kontakt mit dem eigenen sozialen Umfeld zu halten, ganz zu schweigen davon, auf unbekannte Menschen zuzugehen.“
In der Gruppe ist es leichter
Der Schritt in die Gruppe lohnt sich aber, erläutert der 48-Jährige: „Es ist einfacher, sich Menschen zu öffnen, von denen man wegen ihrer Erfahrungen Verständnis erwarten kann. Und in aller Regel gibt es andere Teilnehmende, die einen Schritt weiter sind als man selbst und gern helfen – oder auch einfach nur zuhören.“ Weitere Gründe: Schon die Zugehörigkeit zu einer Gruppe kann als emotionale Stütze dienen und helfen, neue Kraft zu schöpfen.
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