Danke für familiäre Alltagshelferin

19.11.2024

Dank der großzügigen Unterstützung durch unsere Mitglieder konnte das Haus Möwennest eine dringend benötigte zusätzliche, leistungsstarke Industriewaschmaschine im Wert von 4.000 Euro anschaffen. Das Möwennest-Team bedankt sich ganz herzlich für die großartige Spendenbereitschaft – auch im Sinne aller Väter, Mütter und Kinder, die in unserem Haus auf der Insel Usedom ihre dreiwöchigen Kuren verbringen. Dank der zusätzlichen Maschine kommt es von nun an zu weniger Engpässen beim Waschen, so dass sich die Familien ganz auf ihre Auszeit und Erholung konzentrieren können.

Die Initiative kam von einem Papa

Den Spendenaufruf gestartet hatte der DB-Mitarbeiter Heiko Hartung, der selbst zur Vater-Kind-Kur im Möwennest war. Dank der Initiative des Vaters konnte genügend Geld gesammelt werden. Neben vielen Spenden von Privatpersonen erreichten uns größere Summen von der Frankfurter Betriebsgruppe der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie aus Fürth, wo der Ortsverband der EVG gemeinsam mit weiteren DBplus-Partnern eine Tombola organisiert hatte.

Wertvolle Hilfe

Unsere Mutter-/Vater-Kind-Kuren richten sich an Eltern und stärken das Familiensystem. Begleitende Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren erhalten während ihres Aufenthaltes eine altersgemäße Betreuung (keine therapeutische Maßnahme). Die Krankenkassen genehmigen diese in der Regel dreiwöchigen Kuren.

Die neue Waschmaschine erleichtert das tägliche Leben in unserer Kurklinik: Ein herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender für diese wertvolle Hilfe! Gemeinsam machen wir einen Unterschied. ❤️

Weitere Artikel

19.11.2024
 

Ein Aufzug für Nils

Tina und Dirk Kaller waren im Frühjahr 2010 mitten im Hausbau in Schwalbach am Taunus und froher Erwartung ihres Kindes. Als Nils im Juni geboren wurde, schien das Glück zunächst perfekt – bis sich kurz nach der Geburt zeigte, dass etwas nicht stimmte. Die Genanalyse einige Zeit später brachte Gewissheit: Der Junge hat eine seltene und bisher kaum erforschte Chromosomenstörung. „Wenn ein Kind klein ist …“ „Die Diagnose stellte uns vor ungeplante Heraus­forderungen“, erinnert sich Dirk Kaller. „Vor allem, weil es keine fundierten statistischen Untersu­chungen zu Nils‘ Krankheitsbild gibt. Dazu ist die­se Chromosomenstörung zu speziell. Wir wissen bis heute nur so ungefähr, was auf uns zukommt. Klar war nur, dass unser Kind vermutlich immer auf unsere Hilfe angewiesen sein wird. Deshalb haben wir das Haus damals schon so barrierefrei wie möglich umgestaltet. Wir waren noch mitten im Bau. Aber das hatte natürlich seine Grenzen. Grundriss sowie Etagenzahl ließen sich nicht mehr ändern. Und, ganz ehrlich, wenn ein Kind klein ist, sieht man die künftigen Herausforderungen noch nicht so sehr.“ Dazu kam, dass sich die Eltern erst einmal voll auf ihren Sohn fokussieren wollten: Nils musste sich bereits mit zehn Monaten einer Herz-OP unterziehen, einige weitere OPs folgten. Zuletzt wurden Fehlstellungen an beiden Beinen korrigiert. Bis heute kann Nils nicht allein laufen und ist auf einen Rollstuhl angewiesen. „Nils gibt uns wahnsinnig viel“ Tina und Dirk Kaller machen in den Folgejahren alles, was Nils‘ Förderung vorantreibt und was sie selbst als Eltern beeinflussen können: Früh­förderung, Physiotherapien, therapeutisches Reiten und mehrwöchige Intensivtherapien an der Uniklinik in Köln. Auch in ihrer Freizeit ver­sucht die Familie, ein Höchstmaß an Normalität zu leben: gemeinsame Radtouren entweder mit Nils‘ Therapierad oder im speziellen Anhänger, Urlaube am Meer oder gemeinsames Skifahren. Nils geht in die Krippe, in den Kindergarten und seit einigen Jahren auf eine Förderschule in Hof­heim. „Für uns ist es ganz wichtig, dass Nils an der Gesellschaft teilhaben kann, soziale Kontakte hat und möglichst viel draußen ist. Er ist so positiv und empathisch und sehr kontaktfreudig. Und im­mer lächelt er. Er gibt uns wahnsinnig viel, unser ‚Sympathie-Sauger‘, wie wir ihn nennen“, erzählt der im Bereich der DB-Reisendeninformation be­schäftigte Vater. „Das greift einen schon an“ Nils sollte noch Geschwister bekommen. Mit der Diagnose, dass es sich um eine genetische Er­krankung handelt und Nils die Entwicklungsverzö­gerung niemals aufholen würde, war dieser Plan hinfällig. „Uns war schnell klar, dass Nils unsere ganze Aufmerksamkeit und Liebe bekommen soll­te. Und er gibt uns so viel zurück. Nils ist ein durch und durch positiver Junge, der viel Freude in unser Leben bringt. Manchmal ist er aber auch eine echte Aufgabe, insbesondere jetzt in der Pubertät“, sagt Dirk Kaller lächelnd. „Nils ist sehr anfällig“ Nils leidet an stark epileptischen Anfällen, die ihn anschließend häufig in abrupten Schlaf versetzen. Die Anfälle kommen plötzlich und unkontrolliert, sodass er tagsüber rund um die Uhr betreut und begleitet werden muss. Nils‘ Epilepsie ist nicht dauerhaft medikamentös einstellbar, so dass der 14-Jährige immer mit dieser Einschränkung leben wird. Das stellt die Eltern vor zusätzliche Herausforderungen. „Meine Frau arbeitet bei einem Energieversorger, kann aber nur in Teilzeit an den Tagen tätig sein, an denen Nils länger Schule hat. Der Transport ist glücklicherwei­se durch einen rollstuhlgerechten Bus sichergestellt. An den kurzen Schultagen schauen wir, dass Nils sei­ne Therapien außer Haus wahrnimmt, und täglich ma­chen wir physiotherapeutische Übungen zuhause. Wir sind ein eingespieltes Team und kriegen das alles gut gestemmt – aber die Epilepsien sind einfach nicht kon­trollierbar. Dazu kommt, dass Nils sehr infektanfällig und deshalb oft krank ist. Er kann dann natürlich nicht zur Schule gehen und muss zu Hause betreut werden. Und das wird im buchstäblichen Sinne immer schwerer: Meine Frau kann Nils schon seit einiger Zeit nicht mehr tragen und auch ich komme hier langsam an meine Grenzen“, sagt der 50-Jährige. „Wenn ich nicht da bin …“ Dirk Kaller konnte deshalb in der Vergangenheit Dienst­reisen über Nacht schwerlich antreten – seine Frau wäre allein gewesen. Die Großeltern leben zu weit ent­fernt und sind außerdem höheren Alters, sodass sie in Extremsituationen nicht helfen könnten. „Wir haben eine tolle Nachbarschaft, die uns bei der Betreuung unterstützt. Aber für Nils‘ Mobilität und Transport im Haus brauchten wir eine dauerhafte Lösung, die uns unabhängig machen und langfristig funktionieren wür­de. Insofern hat sich für uns dann irgendwann die Fra­ge gestellt, ob wir nachträglich einen Aufzug ins Haus bauen könnten. Damit wäre zumindest Nils‘ Transport innerhalb des Hauses bedeutend leichter, sodass Tina eben auch mal allein zurechtkäme. Im Falle von mor­gendlichen Anfällen könnte Nils ohne Aufzug ja nicht am Unterricht teilnehmen, da das Überwinden der Treppe mehr und mehr eine echte Barriere darstellt.“ „Wir sind sehr dankbar für die Hilfe“ Aber der finanzielle Aufwand ist immens. „Wir erhalten oft erst nach hartem Ringen die notwendigen Hilfsmit­tel, die Nils braucht“, führt Dirk Kaller aus. „Vieles stem­men wir natürlich selbst. Aber einen Aufzug im Haus hätten wir schwerlich allein finanzieren können. Als wir damals die Geschichte der Familie Nowak (Anm. d. Red.: vgl. Seite 10) im Magazin gelesen haben, waren wir sehr berührt und erkannten uns in der Situation wieder. Als langjähriges Mitglied habe ich dann bei der Stiftungs­familie nachgefragt – und wurde sehr verständnisvoll empfangen. Dass wir so schnell und unbürokratisch unterstützt wurden, ist immer noch unfassbar für uns“, freut sich der DB-Beschäftigte. „Wir sind sehr dankbar dafür.“ Die Stiftungsfamilie hilft ganzheitlich – etwa in puncto Pflege: In Kooperation mit der BAHN-BKK und com­pass private pflegeberatung bieten wir persönliche Fachbe­ratung, Online-Pflegekurse und die Auszeit für pflegende Angehörige. Gleich auf www.stiftungsfamilie.de/unterstuetzung informieren oder Kontakt zur Abteilung Soziales aufnehmen: telefonisch unter 0800 0600 0800 oder per E-Mail unter beratung@ stiftungsfamilie.de

Menschen im Mittelpunkt

22.10.2024
 

Markus Meyer-Westphal im Portrait

„Für ein Kind ist die Sicherheit einer Familie unersetzbar“  Die Verbindung zur Stiftungsfamilie ist für Markus Meyer-Westphal auf den ersten Blick beruflicher Natur – auf den zweiten ist er durch seinen Großvater Fritz Reuter, damals Heizer auf Kohleloks, schon immer Teil der Bahnfamilie: Seit diesem Jahr unterstützt der 55-Jährige die Stiftungsfamilie mit seiner Agentur für Softwareanwendungen – damit Sie unsere sozialen Leistungen auf Website und App auch finden. Als Vater einer adoptierten Tochter fühlt er sich zudem dem Ursprungsgedanken der Stiftung EWH, Kindern in Not Schutz zu bieten, besonders nah. Wir haben uns mit dem Geschäftsführer der customQuake GmbH unterhalten. Wo sind Sie geboren und aufgewachsen?  Aufgewachsen bin ich in einem Lübecker Dorf vor den Toren der Altstadt. Seit meinem Studium lebe ich aber in Hamburg und fühle mich dort sehr heimisch.  Haben Sie Familie?  Ja, ich bin seit 2003 verheiratet. Meine Frau habe ich schon in Lübeck kennengelernt, wo wir auch geheiratet haben. Zusammengezogen sind wir dann in Hamburg. Wir haben zwei Kinder: einen Jungen, 19 Jahre alt, und ein elfjähriges Mädchen.  Wo in Hamburg leben Sie?  In einem Haus in der Nähe des Volksparks. Insofern haben wir das Glück, zentrumsnah und doch ein wenig ländlich zu wohnen – wenn auch mit Großstadtgeräuschen.  Was machen Sie beruflich?  Ich bin Diplom-Informatiker und habe 2015 die GmbH customQuake gegründet. Wir entwickeln webbasierte Softwareanwendungen. Als Geschäftsführer freue ich mich, dass ich nicht nur Zahlen drehe, sondern auch operativ mitwirken kann.  Was macht Ihnen am meisten Spaß bei Ihrer Arbeit?  Wir sind nur knapp über 20 Mitarbeitende. Das eröffnet mir ein spannendes Spektrum: von der methodischen Ideenfindung über Kundenworkshops bis hin zur Begleitung der softwareseitigen Umsetzung. Ich bin kein klassischer Verkäufer, sondern suche immer nach den besten digitalen Lösungen. Außerdem mag ich Veränderung. Und in der Softwareentwicklung geht es schneller denn je voran.  Was verbindet Sie mit der Stiftungsfamilie?  Zunächst einmal ist da die berufliche Verknüpfung: Seit Januar sind wir der neue Dienstleister für die Website der Stiftungsfamilie. Und dann ist da mein Opa mütterlicherseits: Er war Bahner, wie er immer sagte. Fritz Reuter war sein Name, er starb 1989 und hat übrigens nichts mit dem deutschen Schriftsteller gleichen Namens zu tun. Er war Heizer auf einer Kohlelok (siehe Foto). Wie sieht Ihre Arbeit genau aus? Es geht um viel Technik, die etwa hinter der Mitgliederverwal¬tung, dem Buchungsportal für die Hotels, dem Veranstaltungskalender von und für die Mitglieder und der Smartphone-App steht. Das ist so ein bisschen wie ein Eisberg. Man sieht nur ein Siebtel der Anwendung, wenn man die Website aufmacht. Deswegen macht uns das Spaß: Die Komplexität soll immer unter einfachen Oberflächen verborgen bleiben. Welche Bedeutung haben die Stiftungen BSW und EWH für Sie? Mit der inhaltlichen Beschäftigung war ich vom Konzept und von dem Sinn der Stiftungsfamilie überzeugt. Ganz privat habe ich vielleicht einen noch größeren Bezug vor allem zur Stiftung EWH. Nach unserem Sohn war uns der Wunsch nach einem weiteren Kind verwehrt, doch 2013 durften wir unsere jetzt elfjährige Tochter adoptieren. Für ein Kind, das nach der Geburt ohne Eltern dasteht, ist die Sicherheit einer Familie immens wertvoll. Wir sind unendlich dankbar, dass wir ihr das geben dürfen. Mit meiner Mitgliedschaft können wir minimal dazu beitragen, dass andere Familien gut begleitet werden. Was bedeutet soziales Engagement für Sie? Zeit für andere einzusetzen.  Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit? Ich treffe Freunde oder mache Triathlon. Mein Ziel ist es, 2026 den Ironman auf Hawaii zu absolvieren. Das sind 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen. Die Qualifikation dafür ermöglicht mir ein Programm, das zwölf erfolgreich absolvierte Ironman-Wettbewerbe bzw. -Distanzen mit der Teilnahme auf Hawaii belohnt. Zehn davon habe ich schon geschafft. Welche Erfindung hätten Sie gern gemacht? Ich hätte gerne etwas Großes geschrieben. Aber meine Idee ist seit Jahren der im Handyrahmen bereits integrierte Flaschenöffner … Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen? Ich bin in einem Alter, in dem man sich schon Gesundheit, Frieden auf Erden und täglich ein leckeres Stück New York Cheesecake wünschen darf.  Welche Erfahrung hat Sie besonders beeindruckt? Kürzlich haben wir eine Virtual-Reality-Anwendung am Mahnmal St. Nikolai in Hamburg demonstriert. Ein achtjähriges Mädchen wollte wissen, was wir machen. Ich gab ihr die Brille. Sie hat die Anwendung binnen Sekunden verstanden und angewendet. Das war toll! Übertragen Sie das mal auf künstliche Intelligenz, wo aus meiner Sicht die Furcht vor dem Unbekannten immer noch überwiegt. Kaum jemand sieht, dass wir mit ihrer Hilfe die Erde vor dem Klimakollaps retten können. Wir bedanken uns sehr herzlich für das Gespräch, lieber Markus Meyer-Westphal! Und wir drücken fest die Daumen, dass Sie 2026, wahrscheinlich etwas abgekämpft, aber sehr zufrieden über die Ziellinie des Ironman Hawaii laufen. Sollte Ihnen der Sinn anschließend nach etwas Erholung stehen: Unsere Hotels und Ferienwohnungen bieten sich dafür ganz hervorragend an.  

Menschen im Mittelpunkt