Markus Meyer-Westphal im Portrait

22.10.2024

„Für ein Kind ist die Sicherheit einer Familie unersetzbar“

 Die Verbindung zur Stiftungsfamilie ist für Markus Meyer-Westphal auf den ersten Blick beruflicher Natur – auf den zweiten ist er durch seinen Großvater Fritz Reuter, damals Heizer auf Kohleloks, schon immer Teil der Bahnfamilie: Seit diesem Jahr unterstützt der 55-Jährige die Stiftungsfamilie mit seiner Agentur für Softwareanwendungen – damit Sie unsere sozialen Leistungen auf Website und App auch finden. Als Vater einer adoptierten Tochter fühlt er sich zudem dem Ursprungsgedanken der Stiftung EWH, Kindern in Not Schutz zu bieten, besonders nah. Wir haben uns mit dem Geschäftsführer der customQuake GmbH unterhalten.

Wo sind Sie geboren und aufgewachsen? 

Aufgewachsen bin ich in einem Lübecker Dorf vor den Toren der Altstadt. Seit meinem Studium lebe ich aber in Hamburg und fühle mich dort sehr heimisch. 

Haben Sie Familie? 

Ja, ich bin seit 2003 verheiratet. Meine Frau habe ich schon in Lübeck kennengelernt, wo wir auch geheiratet haben. Zusammengezogen sind wir dann in Hamburg. Wir haben zwei Kinder: einen Jungen, 19 Jahre alt, und ein elfjähriges Mädchen. 

Wo in Hamburg leben Sie? 

In einem Haus in der Nähe des Volksparks. Insofern haben wir das Glück, zentrumsnah und doch ein wenig ländlich zu wohnen – wenn auch mit Großstadtgeräuschen. 

Was machen Sie beruflich? 

Ich bin Diplom-Informatiker und habe 2015 die GmbH customQuake gegründet. Wir entwickeln webbasierte Softwareanwendungen. Als Geschäftsführer freue ich mich, dass ich nicht nur Zahlen drehe, sondern auch operativ mitwirken kann. 

Was macht Ihnen am meisten Spaß bei Ihrer Arbeit? 

Wir sind nur knapp über 20 Mitarbeitende. Das eröffnet mir ein spannendes Spektrum: von der methodischen Ideenfindung über Kundenworkshops bis hin zur Begleitung der softwareseitigen Umsetzung. Ich bin kein klassischer Verkäufer, sondern suche immer nach den besten digitalen Lösungen. Außerdem mag ich Veränderung. Und in der Softwareentwicklung geht es schneller denn je voran. 

Was verbindet Sie mit der Stiftungsfamilie? 

Zunächst einmal ist da die berufliche Verknüpfung: Seit Januar sind wir der neue Dienstleister für die Website der Stiftungsfamilie. Und dann ist da mein Opa mütterlicherseits: Er war Bahner, wie er immer sagte. Fritz Reuter war sein Name, er starb 1989 und hat übrigens nichts mit dem deutschen Schriftsteller gleichen Namens zu tun. Er war Heizer auf einer Kohlelok (siehe Foto).

Wie sieht Ihre Arbeit genau aus?

Es geht um viel Technik, die etwa hinter der Mitgliederverwal¬tung, dem Buchungsportal für die Hotels, dem Veranstaltungskalender von und für die Mitglieder und der Smartphone-App steht. Das ist so ein bisschen wie ein Eisberg. Man sieht nur ein Siebtel der Anwendung, wenn man die Website aufmacht. Deswegen macht uns das Spaß: Die Komplexität soll immer unter einfachen Oberflächen verborgen bleiben.

Welche Bedeutung haben die Stiftungen BSW und EWH für Sie?

Mit der inhaltlichen Beschäftigung war ich vom Konzept und von dem Sinn der Stiftungsfamilie überzeugt. Ganz privat habe ich vielleicht einen noch größeren Bezug vor allem zur Stiftung EWH. Nach unserem Sohn war uns der Wunsch nach einem weiteren Kind verwehrt, doch 2013 durften wir unsere jetzt elfjährige Tochter adoptieren. Für ein Kind, das nach der Geburt ohne Eltern dasteht, ist die Sicherheit einer Familie immens wertvoll. Wir sind unendlich dankbar, dass wir ihr das geben dürfen. Mit meiner Mitgliedschaft können wir minimal dazu beitragen, dass andere Familien gut begleitet werden.

Was bedeutet soziales Engagement für Sie?

Zeit für andere einzusetzen. 

Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Ich treffe Freunde oder mache Triathlon. Mein Ziel ist es, 2026 den Ironman auf Hawaii zu absolvieren. Das sind 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen. Die Qualifikation dafür ermöglicht mir ein Programm, das zwölf erfolgreich absolvierte Ironman-Wettbewerbe bzw. -Distanzen mit der Teilnahme auf Hawaii belohnt. Zehn davon habe ich schon geschafft.

Welche Erfindung hätten Sie gern gemacht?

Ich hätte gerne etwas Großes geschrieben. Aber meine Idee ist seit Jahren der im Handyrahmen bereits integrierte Flaschenöffner …

Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen?

Ich bin in einem Alter, in dem man sich schon Gesundheit, Frieden auf Erden und täglich ein leckeres Stück New York Cheesecake wünschen darf. 

Welche Erfahrung hat Sie besonders beeindruckt?

Kürzlich haben wir eine Virtual-Reality-Anwendung am Mahnmal St. Nikolai in Hamburg demonstriert. Ein achtjähriges Mädchen wollte wissen, was wir machen. Ich gab ihr die Brille. Sie hat die Anwendung binnen Sekunden verstanden und angewendet. Das war toll! Übertragen Sie das mal auf künstliche Intelligenz, wo aus meiner Sicht die Furcht vor dem Unbekannten immer noch überwiegt. Kaum jemand sieht, dass wir mit ihrer Hilfe die Erde vor dem Klimakollaps retten können.

Wir bedanken uns sehr herzlich für das Gespräch, lieber Markus Meyer-Westphal! Und wir drücken fest die Daumen, dass Sie 2026, wahrscheinlich etwas abgekämpft, aber sehr zufrieden über die Ziellinie des Ironman Hawaii laufen. Sollte Ihnen der Sinn anschließend nach etwas Erholung stehen: Unsere Hotels und Ferienwohnungen bieten sich dafür ganz hervorragend an.
 

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08.10.2024
 

Das Leben wieder spüren

Im Programm Peers at work, das die Stiftungsfamilie für Mitarbeitende der Deutschen Bahn umsetzt, unterstützen kollegiale Begleiterinnen und Begleiter, sogenannte Peers, an Depression erkrankte Menschen. Ulrike Hampel ist eine von rund 45 Peers und selbst an Depression erkrankt. Wir haben mit der Frankfurterin über die Bedeutung niedrigschwelliger Beratung gesprochen – und darüber, warum sie trotz ihrer Erkrankung Freude und Glück erlebt. „Ich dachte, das wäre normal“ Die Depression begleitet Ulrike Hampel schon ihr ganzes Leben – lange, ohne von der Erkrankung zu wissen: „Ich dachte immer, es ist normal, sich so zu fühlen“, sagt die 56-jährige Personalexpertin der DB Cargo in Mainz. Eine Aussage, die zeigt, wie wichtig die Aufklärung über psychische Leiden ist. „Zwischen einem schlechten Tag und einer Depression ist ein riesiger Unterschied. In einer depressiven Episode bin ich nicht traurig oder schlecht gelaunt, sondern verliere völlig den Zugang zu meinen Gefühlen.“ Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und fehlendes Interesse sind weitere typische Symptome der Krankheit. Leicht zugängliche Hilfe Ihre schwerste depressive Phase erlebte Ulrike Hampel 2019 nach der Pflege und schließlich dem Tod ihrer Mutter. „Ich war eine Zeit lang arbeitsunfähig und auf professionelle Hilfe angewiesen.“ Bei der Rückkehr zur Arbeit hat sie, damals als Führungskraft, ihre Erkrankung transparent kommuniziert: „Die Offenheit hat mir viel Mut abverlangt. Zu meiner Erleichterung haben alle positiv reagiert und mich sehr bestärkt.“ Das Programm Peers at work der Stiftungsfamilie setzt darauf, es Betroffenen so leicht wie möglich zu machen, das Gespräch zu suchen: Peers sind Mitarbeitende der Deutschen Bahn, die selbst an einer Depression erkrankt waren oder sind. Sie kennen die Situation genau, unterstützen beim Umgang mit der Krankheit im Alltag, informieren über Therapien und Anlaufstellen. Peers at work ist 2018 auf Initiative der Deutschen Bahn als Pilotprojekt entstanden und wird von der Stiftungsfamilie organisiert. Seit 2022 gehört es zu den Regelleistungen der Stiftungen. Zugang zu sich selbst finden … Über ihre Tätigkeit als Peer hat Ulrike Hampel während der letzten digitalen Gesundheitswoche der Deutschen Bahn berichtet, Titel der Gesprächsrunde: Glück hat viele Gesichter. Ob der Begriff Glück für Menschen mit Depression zu hoch gehängt sei? Sie verneint: „Depression heißt für mich nicht, dass es Glück und Freude nicht gibt. Es ist mir nur nicht immer möglich, diese wahrzunehmen und zu empfinden.“ Mit der Zeit hat die Musikliebhaberin einen Weg für sich gefunden: „Regelmäßige Therapiesitzungen und Medikamente helfen mir, aber auch ganz alltägliche Dinge wie Spazierengehen, Handarbeit, mit einer Freundin zu frühstücken. Besonders Konzerte helfen mir, mich lebendig zu fühlen.“ Andere Menschen gut begleiten Glück ist für Ulrike Hampel auch, Menschen zu begleiten,denen es ähnlich geht: „Das entgegengebrachte Vertrauen in mich als Peer-Beraterin gibt mir ein gutes Gefühl. Und die Tätigkeit trägt dazu bei, dass Betroffene möglichst schnell Unterstützung finden.“ Peers at work sieht sie als Teil einer positiven Entwicklung in der Gesellschaft hin zu mehr Offenheit und Sensibilität für das Thema. Auch für sich selbst hat Ulrike Hampel viel Positives zu berichten: Vor zwei Jahren hat sie geheiratet. Herzlichen Glückwunsch, liebe Ulrike Hampel! Hier finden Sie alle Infos zu unserem Programm Peers at work.

Menschen im Mittelpunkt

25.09.2024
 

Automatismen durchbrechen

Um in einem hektischen Arbeitsalltag zu funktionieren, greifen wir auf automatisierte, verinnerlichte Abläufe und Gewohnheiten zurück. Auch privat bleibt nicht immer Zeit zu reflektieren, warum man auf eine bestimmte Weise handelt und welche Aussagen beim Partner, bei der Partnerin oder bei den Kindern vielleicht zu Missverständnissen führen. Obendrein ist es manchmal schwierig, die eigene Gefühlswelt zu erklären. Verständlich also, wenn sich Familien einmal in einem Konflikt festfahren. Zu Klarheit und einem guten Miteinander verhelfen die Eltern-Kind-Coachings der Stiftungsfamilie. Über ihre Erfahrungen mit dem Coaching haben wir mit Familie Sandrowsky gesprochen.  Mit dem Blick von außen  Anja und Karsten Sandrowsky begegnen sich erstmals 2004 in einer Tauchschule. Über das gemeinsame Hobby lernen sie sich näher kennen und heiraten 2007. Ein Jahr später kommt Tochter Jennifer auf die Welt. Die Familie lebt heute in der Pfalz. Karsten Sandrowsky, 58 Jahre alt, arbeitet bei der Deutschen Bahn als Triebfahrzeugführer in Grünstadt. Anja Sandrowsky, ursprünglich gelernte Krankenschwester, hat sich nach dem Studium der Erziehungswissenschaften für eine Tätigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe entschieden.  Kontakt über die Sozialberatung  Vor dem Eltern-Kind-Coaching hatte die 44-jährige Familienmutter bereits Kontakt zur Sozialberatung der Stiftungsfamilie: „Für mich war es erst einmal herausfordernd, mich jemandem so zu öffnen. Die Gespräche haben mir aber geholfen, Themen zu reflektieren und Entscheidungen zu treffen“, erzählt Anja Sandrowsky. Über die Sozialberatung erfuhr sie auch von den Eltern-Kind-Coachings, 2012 nahm die Familie erstmals an einem fünftägigen Format in Baiersbronn teil: „Es gab in der Familie Dinge, die immer wieder zu Streit geführt haben. Die Automatismen, die vom einen zum anderen führten, waren oft dieselben. Die Begleitung hat uns geholfen, diesen Kreislauf zu entdecken und zu durchbrechen, einen anderen Umgang miteinander einzuüben“, sagt die gelernte Krankenschwester.  Gelerntes, das bleibt  Von den Erfahrungen im Coaching und dem Austausch mit anderen Familien während des Aufenthalts hat die reisebegeisterte Familie auf lange Sicht profitiert: „Wir pflegen einen offenen Austausch miteinander, reflektieren uns in der Familie. Dazu hat die gemeinsame Arbeit in den Coachings beigetragen. Der Blick von außen oder ein Perspektivwechsel können sehr hilfreich sein.“ Hier finden Sie alle Termine und Infos zu unseren Eltern-Kind-Coachings: www.stiftungsfamilie.de/eltern-kind-coaching 

Neues lernen

24.09.2024
 

Vortrag zur seelischen Gesundheit

In unserer schnelllebigen und oft stressigen Welt ist es wichtiger denn je, auf unsere psychische Gesundheit zu achten. Zur Aktionswoche der seelischen Gesundheit vom 10. bis 20. Oktober 2024 beleuchtet die Stiftungsfamilie das Thema. Unsere erfahrenen Expertinnen Julika Pfuhl und Anna Ebenbeck geben wertvolle Einblicke und praktische Tipps, wie Sie Ihr seelisches Wohlbefinden stärken. Selbstfürsorge im Alltag Ganz gleich, ob im Beruf oder im Privatleben: Mental gewappnet zu sein für die Herausforderungen des Alltags trägt maßgeblich dazu bei, auf allen Ebenen gesund zu bleiben. Der Vortrag richtet sich an alle, die mehr über die seelische Gesundheit erfahren und ihre eigene Resilienz stärken möchten. Ob Sie bereits erste Schritte gemacht haben oder noch ganz am Anfang stehen – dieser Vortrag bietet wertvolle Impulse für alle: Was bedeutet seelische Gesundheit und warum ist sie so wichtig? Unsere Expertinnen geben zudem einen Überblick über die häufigsten psychischen Erkrankungen und erläutern, wie seelische Krisensituationen entstehen. Sie erhalten praktische Tipps für die Selbstfürsorge im Alltag und erfahren mehr über die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten sowie die Angebote der Stiftungsfamilie. Digitaler Impulsvortrag Im digitalen Vortrag "Seelische Gesundheit" am 16. Oktober 2024 von 12:30 bis 13:30 Uhr erläutern Julika Pfuhl und Anna Ebenbeck von der Sozialberatung der Stiftungsfamilie die Einflussfaktoren für seelisches Wohlergehen und zeigen auf, was sie selbst für Ihre seelische Gesundheit tun können. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, Impulse aus der umfangreichen Erfahrung der Sozialberatung in der Stiftungsfamilie aufzugreifen sowie eigene Fragen zu stellen. Die Veranstaltung findet über Microsoft Teams statt. Interessierte schreiben für die Anmeldung an beratung@stiftungsfamilie.de, Anmeldefrist ist der 14.10.24, 12:00 Uhr. Sie erhalten rechtzeitig vor dem Termin eine Bestätigung mit dem Link zur Webinar-Teilnahme am 16.10.2024, 12:30 bis 13:30 Uhr.

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